Nachdem wir aufgrund der Corona-Pandemie unser jährliches Sommercamp vor Ort in Oberlethe absagen mussten, haben wir das 22. Sommercamp zu einer Online-Veranstaltung über Zoom umgewandelt. Es fand von 29.7.-2.8.2020 statt.
Und es war schön, inspirierend und motivierend!
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Menschen begegnen Menschen – auch online
Das Erstaunlichste war, wie unaufgeregt und reibungslos diese Verlagerung in den virtuellen Raum vonstatten ging. Wir hatten eine ähnliche Teilnehmerzahl wie in anderen Jahren, die Veranstaltungen war gut besucht, die TeilnehmerInnen waren engagiert und bestätigten unisono, dass sie davon profitiert hätten: Nein, es sei kein „echtes“ Sommercamp, aber ja, es war eine gute Sache und außerordentlich hilfreich und motivierend.
Denn bei aller Technik: Am Ende waren es ja doch Menschen, oft langjährige Bekannte und Freunde, dort auf dem Bildschirm und im Lautsprecher.
Ein internationales Freundestreffen
Das Schönste war, dass das Sommercamp auf diese Weise wirklich international und global war. Die Anreise nach Norddeutschland war für viele ein einschränkender Faktor gewesen, der nun wegfiel. Unsere diesjährigen TeilnehmerInnen kamen – mühelos! – aus Finnland und Südafrika, aus Irland, Schottland und den USA, aus Spanien, Belgien und der Schweiz usw… Und natürlich wie immer viele TeilnehmerInnen aus den deutschen Gruppen.
Unser diesjähriges Thema: „Vergangenheit und Zukunft in der Gegenwart“
Da Pandemie und Lockdown-Maßnahmen schon für soziale Distanz sorgten, wollten wir nicht auch noch die Ebenen der Tara Rokpa-Arbeit voneinander trennen. Wir wählten ein Thema, das für alle interessant war, und arbeiteten gruppen-, ebenen- und länderübergreifend zusammen.
Es gab dazu Vorträge und Workshops von Edie Irwin, Susie Atkin, Annie Dibble, Claudia Wellnitz, Petra Niehaus, Stephan Storm und Uli Küstner, Übungsanleitungen mit Jill Breingan, Sarah Wass und Uwe Laumer, Morgenmeditation mit Ulrich Hornscheidt usw.
Zum Ausgleich für die fehlende Berührung bot Tuula Styrman einen „bewegenden“ Workshop an, der Anleitung und Inspiration für Selbstmassage und Bewegungsübungen zuhause gab.
Durch den Party-Abend am Samstag führte mit Charme und Schwung Simone Pelzer. Es gab Geschichten und Gedichte, Videos, Live-Pantomime und sogar Musik – nicht ganz einfach über Zoom.
Anschliessend saßen, in einer virtuellen Bar, unsere Seniortherapeuten Dot Gunne und Brion Sweeney, an der Westküste Irlands in den letzten Strahlen der untergehenden Sonne, mit den anderen zusammen an einem Lagerfeuer, das in Regensburg brannte!
In einem berührenden Live-Bericht aus Harare informierte Trish Swift (rechts) über die derzeitige Situation der Tara Rokpa-TeilnehmerInnen in Zimbabwe (Spenden willkommen!).
In einem Gastvortrag berichtete Barbara Pfeiffer mit eindrucksvollen Bildern von ihren Tibet-Reisen mit Akong Rinpoche, dem Begründer von Tara Rokpa und seinem frühzeitigen Engagement für mehr Umweltbewußtsein.
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Gewünscht: Mehr persönliche Begegnungen
Die Kleingruppengespräche innerhalb von Zoom-Sitzungen wurden dankbar aufgenommen und genutzt. Aber neben den Berührungen und der körperlichen Anwesenheit, fehlten am meisten die informellen, persönlichen Gespräche, die sich während der Tage eines „richtigen“ Camps ständig und oft spontan ergeben. Aber es gibt schon einige Ideen, wie das in Zukunft besser gelöst werden könnte.
In Zukunft?
Natürlich hoffen wir alle, dass 2021 das Sommercamp wieder an seinem angestammten Ort, dem wunderbaren und sehr vermissten Hof Oberlethe stattfinden kann – der Termin steht bereits: 18. – 25. Juli 2021.
Aber nach dem inklusiven und internationalen Online-Erlebnis in diesem Jahr werden wir versuchen, auch in Zukunft eine Online-Teilnahme möglich zu machen für die TeilnehmerInnen, die nicht reisen können, oder zu weit weg sind.
Einführungen für neue InteressentInnen
Leider konnten wir – zu unserem großen Bedauern – in diesem Jahr keine öffentlichen bzw. Einführungsangebote für neue InteressentInnen machen können. Wir finden, dass das virtuelle Format nicht geeignet ist, die Vielfalt und den Geschmack unserer Arbeit an Menschen zu vermitteln, die sie noch gar nicht persönlich erlebt haben.
Gleichzeitig machte es keinen Sinn, solche Veranstaltungen in das Programm zu quetschen, denn die Menschen sind ja nun nicht vor Ort und machen dort die informellen Begegnungen, die für neue InteressentInnen so wichtig sind, um Tara Rokpa kennenzulernen
Dafür werden wir ab Herbst 2020 Einführungsvorträge zu Tara Rokpa über Zoom geben, zu denen wir alle InteressentInnen herzlich einladen, und die Lust machen sollen, die Methode praktisch kennenzulernen.
In den kommenden Monaten werden wir dann vorsichtig wieder „echte“ Einführungsveranstaltungen mit praktischen Übungen anbieten, zunächst mit eingeschränkter Teilnehmerzahl und allen notwendigen Vorsichtsmaßnahmen.
Bitte informieren Sie sich im Büro.
[Das Beitragsbild basiert auf einem Foto von Bea Nothnagel. Das Bild der Zeitspirale stammt von Petra Niehaus und entstand in der Vorbereitungsphase des Sommercamps.]