Artikel von Ulrich Küstner in Buddhismus aktuell 1/2009
„Das Zusammenspiel von Therapie, Meditation und Geistesschulung bei Tara Rokpa ist etwas Besonderes. Und es ist eingebettet in eine Gemeinschaft.“ (Akong Rinpoche)
Tara Rokpa lebt von seinen Teilnehmerinnen und Teilnehmern. Die Gruppen sind selbst verantwortlich aufgebaut und demokratisch strukturiert. Sie bestimmen ihre Wochenendtermine, zu denen sie Therapeutinnen und Therapeuten aus Deutschland, England und Irland und eventuell Übersetzer einladen. Sie suchen Tagungshäuser aus. Grundlegend ist die Arbeit vor Ort
in Kleingruppen, die sich gegenseitig unterstützen. Dies sind keine Therapiegruppen, sondern man macht Übungen zusammen, schreibt, malt, massiert sich, klärt Fragen. Man psychologisiert
nicht. Man macht, wie Akong Rinpoche es programmatisch formuliert, „einfache, heilsame Dinge gemeinsam“.
Damit eine neue Großgruppe entstehen kann, was in Deutschland etwa alle anderthalb Jahre geschieht, erfolgt eine Unterstützung durch das Tara-Rokpa-Büro. Hier werden Informationsveranstaltungen in verschiedenen Städten organisiert. Sind dann etwa 15 bis 20 Menschen bereit, wird das erste Großgruppentreffen festgelegt. Ein zweites wird in der Regel ebenfalls noch vom Büro angeboten, zu dem auch Nachzügler hinzukommen können. Dann wird die Gruppe geschlossen und in die Eigenverantwortung entlassen. Die Großgruppen treffen sich drei- bis viermal jährlich, um eine Anleitung für die nächste Phase zu erhalten. Dort werden Erfahrungen ausgetauscht und Einzelgespräche mit den Therapeuten geführt. Die Kosten für die Gruppen umfassen die Therapeutenhonorare, die eigene Anreise und die Unterbringung sowie einen kleinen monatlichen Beitrag zum Unterhalt der Organisation. Das Zusammenspiel von Therapie, Meditation und Geistesschulung bei Tara Rokpa ist etwas Besonderes. Es ist eingebettet in eine Gemeinschaft. Die kleinen lokalen Tara-Rokpa-Gruppen treffen sich auch auf den jährlichen Sommercamps, die seit 1998 in Deutschland stattfinden. Hier sind Kinder, Freunde und Verwandte willkommen, um mitzuerleben, was Tara Rokpa ausmacht. Für Neue ist ein Einstieg auf dem Sommercamp besonders reizvoll, da sie dort viele Therapeuten und Menschen, die sich in unterschiedlichen Phasen des Prozesses befinden. Hier wird gefeiert, gelernt, geteilt und genossen, dass man diesen Weg gehen kann – jeder alleine für sich und alle gemeinsam.
Übrigens: Diejenigen, die Tara Rokpa kennenlernen oder nur Einzelangebote wahrnehmen wollen, können die „Heilende Entspannung“ und „Die Fünf Elemente“ auch als einzelne Kurse besuchen. An einem separaten Angebot zu „Den Tiger zähmen“ und den „Sechs Lichtern“ wird gearbeitet.